Innviertler Hirschragout mit Rahm-Grünkohl
aus dem Koch-Wiki (kochwiki.org)
						
						Das Innviertler Hirschragout mit Rahm-Grünkohl ist ein für das rotwildreiche Land und viele Jäger typisches Gericht der Herbstzeit, in der alle Gasthöfe Wildbretwochen offerieren und Rotwild genossen werden kann.
Zutaten
Hirschragout
- 1 kg Hirschgulaschfleisch aus der Hirschschulter oder Hirschhals
 - 2 mittelgroße Karotten
 - 1 mittelgroße Gelbe Rübe
 - 1 Petersilienwurzel
 - 1∕2 Sellerieknolle
 - 1 große Zwiebel
 - 2 Knoblauchzehe
 - Orangenabrieb von 1 unbehandelten Bio-Orange
 - Orangensaft von 1 unbehandelten Bio-Orange
 - 2 EL Tomatenmark
 - 3 EL Butterschmalz
 - 300 ml guter trockener Rotwein 

 - 1∕2 ml guter Wildfond, Gemüsebrühe, ersatzweise 1 Brühwürfel und Wasser
 - 4 Wacholderbeeren
 - 4 Gewürznelke
 - 2 Lorbeerblätter
 - 2 EL eiskalte Butter
 - 4 Preiselbeermarmelade oder ein Fertigprodukt
 - frisch gemahlener Pfeffer
 - Salz
 
Rahm-Grünkohl
- 1 kg Grünkohl
 - 150 g durchwachsener Bauchspeck, Frühstücksspeck oder Bacon
 - 2 Schalotten
 - Schmand
 - 200 ml Schlagsahne
 - 2 EL eiskalte Butter
 - frisch geriebener Muskat
 - frisch gemahlener Pfeffer
 - Salz
 
Kochgeschirr
- 1 Sparschäler
 - 1 Fleischmesser
 - 1 Schneidebrett
 - 1 Küchenreibe
 - 1 Zitruspresse
 - einige Schüsseln
 - 1 Backgitter
 - 1 Bräter mit Deckel
 - 1 Pfannenwender
 - 1 Topf
 - 1 Küchensieb
 - 1 große Pfanne
 - 1 Muskat- oder Küchenreibe
 - 1 Zauberstab
 - 1 Schneebesen
 - Küchenpapier
 
Zubereitung
Vorbereitung Hirschragout
- Die Karotten, die Gelbe Rübe, Petersilienwurzel und den Knollensellerie schälen und in 5 mm große Würfel schneiden.
 - Die Zwiebeln schälen und in feine Ringe schneiden.
 - Den Knoblauch schälen und in feine Würfel schneiden.
 - Die Orange unter warmem Wasser gut waschen, trocken tupfen und die Schale abreiben.
 - Dann Orangen auf der Arbeitsfläche wälzen (so brechen die Poren auf und es lässt sich mehr Saft gewinnen) und auspressen.
 - Das Hirschgulaschfleisch unter kaltem Wasser waschen, gut trocken tupfen von groben Fett- und Sehnenteilen befreien (siehe auch parieren)
 - Dann das Fleisch in etwa 4 cm große Würfel schneiden, nochmals kurz unter kaltem Wasser waschen und mit Küchenpapier trocken tupfen.
 - Die Wacholderbeeren mit dem Messerrücken andrücken und mit der Nelke und den Lorbeerblättern in den Bräter geben.
 
Hirschragout
- Das Backrohr bei 
 auf 170 °C vorheizen und ein Backgitter auf der zweiten Schiene von unten einschieben. - Den Bräter erhitzen und das Butterschmalz heiß werden lassen.
 - Das Hirschgulaschfleisch zugeben und von allen Seiten scharf anbraten.
 - Dann mit Salz und Pfeffer würzen, das Fleisch aus dem Bräter heben und beiseite stellen.
 - Im selben Bräter die Zwiebel-, Karotten-, gelbe Rüben, Sellerie- und Petersilienwurzel-Würfel mit dem Tomatenmark anrösten.
 - Den Knoblauch zugeben und noch kurz mit dünsten lassen.
 - Das Gemüse mit etwa 100 ml Rotwein ablöschen und die Flüssigkeit vollständig reduzieren lassen.
 - Dann wieder mit etwa 100 ml Rotwein ablöschen und nochmals vollständig reduzieren lassen.
 - Ein drittes Mal mit dem restlichen Rotwein ablöschen und nochmals vollständig reduzieren lassen.
 - Das angebratene Hirschgulaschfleisch wieder in den Topf geben und mit dem Wildfond sowie dem Orangensaft aufgießen.
 - Den Bräter in das heiße Backrohr auf dem Backgitter einschieben und das Ragout für etwa neunzig Minuten schmoren lassen.
 
Vorbereitung Rahm-Grünkohl
- Während das Hirschragout im Backrohr verweilt, den Rahm-Grünkohl vorbereiten.
 - Dazu die einzelnen Kohlblätter vom Strunk lösen.
 - Die harten Strunke entfernen, die Blätter unter warmem Wasser waschen und gut abtropfen lassen.
 - In einem Topf reichlich Salzwasser zum Kochen bringen.
 - Während dessen eine Schüssel mit Eiswasser füllen.
 - Die Kohlblätter in das kochende Salzwasser gleiten lassen und etwa zwei Minuten blanchieren.
 - Dann die Kohlblätter abgießen und sofort in Eiswasser abschrecken.
 - Aus dem Eiswasser heben, gut abtropfen lassen, die Blätter je nach Größe ein oder zweimal der Länge nach durchschneiden und in etwa 1 cm Breite streifen schneiden.
 - Den Speckscheiben in kleine Würfel schneiden.
 
Rahm-Grünkohl
- Kurz vor dem Anrichten die Schalotten schälen und fein würfeln.
 - Eine Pfanne und die Butter darin heiß werden lassen.
 - Den Speck zugeben und darin bei kleiner Hitze leicht goldgelb auslassen.
 - Dann die Schalottenwürfel zugeben und kurz glasig mit anschwitzen.
 - Den in Streifen geschnittenen Grünkohl zugeben und kurz zwei Minuten bei mittlerer Temperatur erhitzen und dünsten.
 - Mit der Schlagsahne ablöschen und kurz aufkochen lassen.
 - Das Gemüse großzügig mit Salz, Pfeffer und frisch gemahlenem Muskat abschmecken und warm stellen.
 
Fertigstellung
- Das fertige Hirschragout aus dem Ofen nehmen, das Backrohr ausschalten und die Lorbeerblätter herausfischen.
 - Dann das Fleisch aus der Sauce heben und in einer Schüssel mit Aluminiumfolie abgedeckt in der Restwärme des Backrohres warm stellen.
 - Die Sauce mit dem Zauberstab fein pürieren.
 - Dann mit der eiskalten Butter montieren.
 - Das warm gestellte Fleisch wieder in die Sauce geben und das Hirschragout mit Salz, Pfeffer, Orangenabrieb und der Preiselbeermarmelade abschmecken.
 - Auf vorgewärmten Teller mit portionsweise mit dem Rahm-Grünkohl anrichten und als Sologericht oder mit einer zusätzlichen Beilage nach Wahl servieren.
 
Tipp
- Das Gericht eignet sich hervorragend zum Einfrieren und zur Bevorratung. Daher gleich eine größere Portion in der Wildsaison zubereiten, portionsweise abfüllen und einfrieren.
 
Beilagen
- Semmelknödel, Erdäpfelknödel nach Waldviertlerart, Mehlnockerl oder andere Knödel und Klöße
 - Petersilienkartoffeln, Salzkartoffeln oder Pellkartoffeln
 - Kürbis-Gnocchi oder Spätzle
 - Frisch gebackenes oder vom Bäcker besorgtes Fladenbrot, Baguette, Ciabatta, Pide oder Weißbrot
 - Kräuter-, Knoblauchbutter oder eine Gewürzbutter je nach Geschmack.
 
Varianten
- Anstatt Butterschmalz kann natürlich auch Sonnenblumenöl, Maiskeimöl oder ein anderes Speiseöl verwendet werden.
 - Das Ragout schmeckt auch mit Rehgulaschfleisch oder aber auch ganzjährig erhältlichem Rinder- sowie Kalbsgulasch hervorragend.
 - Das Ragout zusätzlich mit frischen Kräutern wie frischem Thymian, Rosmarin, Petersilie usw. verfeinern.
 - Das Ragout mit etwas frisch gehacktem roten Chili würzen.