Zutat:Natron

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Natron
Natron
100 g enthalten:
Brennwert: 0 kJ / 0 kcal
Fett: 0 g
Kohlenhydrate: 0 g
Eiweiß: 0 g
Salz: 68,5 g
Cholesterin: 0 mg
Ballaststoffe: 0 g
Rezepte, die auf diese Zutat verweisen.

Natron (Natriumhydrogencarbonat) ist ein wesentlicher Bestandteil von Backpulver und Brausepulver. Es wird als basisches Hilfsmittel bei der Zubereitung von Speisen und bei der Reinigung verwendet.

Natron bindet überschüssige Fruchtsäuren[Quelltext bearbeiten]

Im häuslichen Gebrauch bindet Natron überschüssige Fruchtsäure stark saurer Früchte (z. B. rote Johannisbeeren, Stachelbeeren oder auch Rhabarber). Durch den Zusatz von ¼ TL handelsübliches Natron auf 500 g Früchte erhält man Früchte von milderem Geschmack.

Natron als Zugabe beim Kochen von Hülsenfrüchten und Mais[Quelltext bearbeiten]

Natron wird in das Einweichwasser oder Kochwasser von Hülsenfrüchten wie Bohnen, Erbsen und Kichererbsen oder Mais gegeben. Die Hülsenfrüchte und der Mais werden dadurch cremiger und die besondere Wirkung der Hülsenfrüchte auf die Verdauung werden stark vermindert. Das Natronwasser wird immer abgegossen, es wird niemals mit verarbeitet! Als Faustregel gilt: Etwa 1 gestrichenen EL Speisenatron (knapp 10 g) in 1–2 l Wasser auflösen.

Natron ist ein hervorragendes Putz- und Reinigungsmittel[Quelltext bearbeiten]

Natron entfernt zuverlässig Flecken und Gerüche auf festen Oberflächen und Textilien.

  • Man streut es auf fleckige oder verfärbte Gegenstände wie Schneidbretter, Handtücher etc., sprüht es mit Wasser ein, bis es eine Paste bildet und lässt diese dann über Nacht einweichen. Am nächsten Morgen kann man meist mit ein wenig Rubbeln unter fließendem Wasser die Verunreinigungen ausspülen.
  • Will man mit Geschirrhandtüchern, Stofftaschentüchern oder anderen Stofftüchern Lebensmittel filtern (Tofu, Quark, Joghurt, Brühen, Saucen, Gelees, ...) so sollte man die Stoffe kurz in Natronwasser aufkochen und anschließend mit reichlich Wasser ausspülen. Sie verlieren jeden Rest von Geruch oder Geschmack, der vom Waschen in der Waschmaschine übrig geblieben sein könnten.
  • Natron auf eine Untertasse gestreut und in den Kühlschrank gestellt, vertreibt nahezu alle unliebsamen Gerüche. Oder man schrubbt beim Frühjahrsputz den Kühlschrank mit Natron aus.

Natron und Essig neutralisieren einander. Es ensteht Natriumacetat und Wasser

Natron in der Medizin[Quelltext bearbeiten]

  • Natron ist ein altes Hausmittel bei Sodbrennen. ½ TL Natron in ein Glas mit warmem Wasser auflösen. Das Wasser langsam in kleinen Schlückchen trinken, bis das Sodbrennen verschwunden ist. In der Apotheke wird es unter dem Namen "Bullrich-Salz" als Mittel gegen Sodbrennen verkauft, zu Apothekerpreisen.
  • Natron ist in vielen Zahnpasten enthalten. Oder pur, eine angefeuchtete Zahnbürste in etwas Natron getupft, und schon hat man ein probates Mittel zur Zahnreinigung.

Natronwasser für die Teigzubereitung[Quelltext bearbeiten]

Natron hilft bei Teigen aus Weizenmehl ähnlich wie Zitronensäure, das Klebereiweiß aufzuschließen. Nur nicht sauer wie bei Zitronensäure, sondern basisch wie eine Natron-Lauge. Besonders Teige, die stark ausgezogen werden sollen, gelingen mit Natronwasser sehr viel einfacher. Die hunderte Meter lang und hauchdünn ausgezogenen chinesischen Drachenbartnudeln wären ohne Natronwasser nicht denkbar. Das Grundwasser in den Regionen Chinas, in denen man Drachenbartnudeln macht, hat oft bereits von Natur aus einen erhöhten Natrongehalt. Es reicht 1 g Natron auf 100 ml Wasser.

Natron als Backtriebmittel[Quelltext bearbeiten]

  • Backpulver, in den kleinen portionsgroßen 15 g Tütchen, besteht überwiegend aus Natron.
  • Pottasche hat ihren Namen von der weissen Pflanzenasche. Heute ist es die Bezeichnung für Kaliumkarbonat, dem Kaliumsalz der Kohlensäure. Verleiht dem Gebäck einen etwas "seifigen " Gescmack. Oft zusammen mit Weinstein (Säure) oder Hirschhornsalz, wird als Backtriebmittel für Kekse und anderes dünnes Gebäck verwendet.
  • Noch heute verwendet man in Südamerika die weiße Wacholder-Asche zusammen mit Kalk (Calziumkarbonat)) beim Kochen von Mais und als Triebmittel und Würze. Tipp: Wer gerne südamerikanische Tortillas zubereitet, sollte dem Teig aus Maisgries etwas Wacholderasche zugeben. Das Ergebnis ist phänomenal, hauchdünne und luftig lockere Tortillas. (Ursprünglich ein Rezept der Navajo und Pueblo Indianer für Tortillas aus blauem Mais)

Natron als Konservierungsmittel[Quelltext bearbeiten]

  • Natron wirkt gegen Bakterien und Pilzbefall und wird z. B. im Weinbau gegen Mehltau eingesetzt.
  • Wacholderasche oder Natron wird auch bei der Herstellung des südamerikanischen Charqui, der südamerikanischen Variante des Beef Jerky, einem Trockenfleisch verwendet.
  • In Gegenden, in denen Kochsalz rar war und ist, wird heute noch viel mit Pottasche konserviert. Man weiß von der Verwendung von Pottasche in der Küche der australischen Ureinwohner, bei den Ureinwohnern Papua Neuguineas und bei den San in Südafrika. Vermutlich war bereits im Neolithikum, der Jungsteinzeit, die konservierende Wirkung von Pottasche bekannt.
  • Schon die alten Ägypter haben mit Natron ihre Verstorbenen mumifiziert.

Natron für die Körperpflege[Quelltext bearbeiten]

Natron-Shampoo[Quelltext bearbeiten]

  • 2 EL Natron in einer alten Shampoo-Flasche in etwa ¼ l Wasser auflösen.
  • 2 EL Zitronensaft ebenfalls in einer alten Shampoo-Flasche mit ¼ l Wasser vermischen.
  • Die Haare mit dem Natronwasser einmassieren und waschen wie üblich
  • Danach die Haare mit dem Zitronenwasser spülen. Spült man die Haare nicht mit einem sauren Medium nach, sieht man nach dem Trocknen aus wie der klassische Struwwelpeter. Das Haar bleibt strohig und steht ab.

Natron-Badesalz[Quelltext bearbeiten]

  • Als Badezusatz 1–2 Ta Natron (etwa 100–200 g) in etwa 100 l warmem Badewasser auflösen. Nach Vorliebe mit frischen Tannennadeln, getrockneter Kamille, getrocknetem Lavendel, einigen Tropfen Minzöl oder anderen aromatischen Ölen parfümieren. Eine unschlagbar günstige Alternative zu fertigen und sündhaft teuren Bade-Salzen, die bestehen im übrigen auch nur aus Natron (oder Soda).

Chemie[Quelltext bearbeiten]

Natron ist Natriumhydrogencarbonat (alt: Natriumbicarbonat), also neben Natriumkarbonat ein Natriumsalz der Kohlensäure. Durch Erwärmung oder Zugabe von Säuren zersetzt es sich zu Wasser, Kohlendioxid und Natriumhydroxid, welches stärkere Säuren als die schwache Kohlensäure bindet. Diese Eigenschaften ermöglichen die Verwendung als Säureregulator, Backtriebmittel und zusammen mit Zitronensäure als Brause. Ein natürliches Vorkommen von Natriumhydrogencarbonat ist Holzasche. Machmal wird der Name Natron auch für Ätznatron (Natriumhydroxid) eine stark k ätzende Lauge oder Natriiumkarbonat (Soda ) verwendet.Soda heisst im englischen Natron.

Natron (und auch Soda) ist in der EU mit der Nummer E 500 als Backtriebmittel zugelassen.

Siehe auch[Quelltext bearbeiten]