Wein:Silvaner

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Silvaner
Silvaner
Rezepte, die auf diesen Wein verweisen


Silvaner ist eine weiße Rebsorte.

Sie heißt auch Grüner Silvaner oder Sylvaner und gelangte im 17. Jahrhundert wahrscheinlich aus dem österreichischen Alpengebiet nach Deutschland, wo sie bis in die 1970er Jahre mit mehr als 30% Flächenanteil die meistangebaute Rebsorte war. Dann sank ihr Anteil beständig. Silvaner eignet sich ebenso wie Riesling als Wein zum Spargel, wobei der Silvaner den Vorzug geringerer Säure besitzt. Ihren Rang musste sie an Riesling und Rivaner abgeben.

Heute wird sie hauptsächlich in Franken angebaut und ist hier sogar die Leitsorte. In Rheinhessen hat das Weinmarketing ein qualitativ hoch angesiedeltes Gütesiegel für den Wein dieser Rebsorte geschaffen, den RS oder Rheinhessen Silvaner. Auch in anderen europäischen Ländern wird Silvaner angebaut, so zum Beispiel in Österreich, in der Schweiz oder im Elsass.

Der Charakter des Silvaners wird sehr vom Standort und der Bodenbeschaffenheit geprägt. Auf Lehmböden werden sie oft neutral, dagegen entstehen auf Verwitterungsböden, wie z.B. in Franken oder um den badischen Kaiserstuhl, feine, elegante Weine.

Der Sylvaner d'Alsace stellt eine Besonderheit unter den Silvaner-Weinen dar. Er duftet nach weißen Blüten, Zitrusfrüchten und manchmal nach frisch geschnittenen Kräutern . Er eignet sich sehr gut zu Meeresfrüchten, Fisch, Schinken, Wurst und Salaten.[1]

In der Küche[Quelltext bearbeiten]

Silvanerweine sind meist leichte Weine mit dezent-duftigem Aroma, die nicht zuletzt wegen ihrer milden Säure sehr geschätzt sind. In höheren Prädikatsstufen haben Quali­fizierungs­maßnahmen im Wein­berg außerdem geschliffene und elegante Tropfen erzeugt, die nicht nur zu entsprechend leichten Spargel- und Fischgerichten sehr gut passen. Auf schweren Böden gibt der Silvaner oft einen körperreichen Wein ab, der eine gewisse Opulenz und einen ausgeprägten Duft von reifen Birnen und Artischocken mitbringt und so auch als Begleiter zu gehaltvolleren Speisen willkommen ist.

Geschichte[Quelltext bearbeiten]

Die Sorte gehört zu den ältesten heute noch kultivierten Reben. Bereits Gaius Plinius Secundus, bekannt vor allem durch sein Werk Naturalis historia ("Naturgeschichte"), beschrieb im ersten Jahrhundert nach Christus eine Sorte mit den gleichen Eigenschaften.

Der Gräflich Castell'sche Amtmann Johann Georg Körner beauftragte am 5. April 1659 den Boten Michel Saueracker, 25 Fechser Silvaner aus dem nahen Obereisenheim zu holen. Der Preis war hoch: Der Bote musste 8 Schilling und 3½ Pfennig zahlen, doppelt soviel als die gängigen Sorten. Einen Tag später, es war Mittwoch nach Ostern, wurden die Reben in der Lage Schlossberg in Castell gepflanzt. Das ist die erste belegte Pflanzung in Franken und in Deutschland.

Sechs Jahre später, 1665, wurde der Silvaner erstmals in der Zisterzienserabtei Ebrach erwähnt und war um 1700 in Heilbronn nachweisbar. Dank der Zisterzienser Mönche hat die Rebe vielleicht ihren Weg von der Donau nach Franken gefunden. Das Ebracher Kloster, wohlbekannt in der Region, pflegte Handelsbeziehungen bis nach Österreich. Damals ahnte noch niemand, dass sich dieser österreichische Import zum Botschafter des Frankenweins entwickeln sollte.

Deutsche Hauptanbaugebiete[Quelltext bearbeiten]

Rund drei Viertel der deutschen Silvanerreben stehen in Franken und Rheinhessen.

Außerdem ist er vertreten in Württemberg (103 ha), Baden (131 ha), Hess. Bergstraße (16 ha), Rheingau (9 ha), Mittelrhein (1 ha), Nahe (238 ha), Saale-Unstrut (53 ha) und Sachsen (1 ha)
Quelle und Stand: Deutsches Weininstitut 2016

Synonyme[Quelltext bearbeiten]

Arvine, Arvine Grande, Augustiner Weiss, Beregi Szilvani, Bötzinger, Clozier, Cynifadl Zeleny, Cynifal, Fliegentraube, Frankenriesling, Frankentraube, Füszeres Szilvani, Gamay Blanc, Gentil Vert, Gros-Rhin, Grünedel, Grünfränkisch, Grüner Silvaner, Häusler Schwarz, Johannisberger, Mishka, Momavaka, Monterey Riesling, Moravka, Movavka, Muschka, Mushza, Musza, Nemetskii Rizling, Österreicher, Pepltraube, Picardon Blanc, Picardou Blanc, Plant du Rhin, Rhin, Rundblatt, Salfin, Salfine Bely, Salvaner, Salviner, Scharvaner, Scherwaner, Schönfeilner, Schwäbler, Schwübler, Sedmogradka, Sedmogradska Zelena, Selenzhiz, Selivan, Silvanske Zelene, Sonoma Riesling, Sylvaner, Sylvaner Verde, Sylvan Zeleny, Szilvani Feher, Tschafahnler, Yesil Silvaner, Zelencic, Zeleny, Zierfandl, Zierfandler, Zierifandel, Zinifal, Zöld Szilvani und Zöldsilvani.

Abstammung[Quelltext bearbeiten]

Neuere genetische Untersuchungen zeigen, dass der Silvaner eine Kreuzung aus Traminer x Österreichisch Weiß (eine alte "Heunisch"-Sorte) ist.

Siehe auch[Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise und Quellen[Quelltext bearbeiten]

  1. Broschüre des Conseil interprofessionnel des Vins d'Alsace