Wein:Reblauskatastrophe

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Die Reblauskatastrophe bezeichnet den Befall von Weinreben mit der Reblaus ab 1867 bis 1915 bei der ein sehr großer Teil der Rebbestände in Europa vernichtet wurden. Die Reblaus wurde über einen Import nach London nach Europa gebracht und breitete sich hier sehr schnell aus, da die Rebstöcke in Europa nicht wie in Amerika, wo die Reblaus schon lange vorkommt, gegen diesen Schädling resistent waren. Ganze Weinanbauregionen wurden verwüstet und der Weinanbau in Europa kam mehr und mehr zum Erliegen.

Erst mit dem Import amerikanischer Rebstöcke, die mit europäischen Sträuchern veredelt wurden, konnte man der Reblaus Herr werden, denn eine Bekämpfung des Schädlings erwies sich als besonders schwierig. Die Technik mit den amerikanischen Rebstöcken setzte sich schnell durch und brachte wieder Erträge von den Weinreben.

Die Weinanbaugebiete in Europa erholten sich nur sehr langsam von der Reblausplage, weil auch die Lieferung der amerikanischen Stöcke viel Zeit in Anspruch nahm. Zudem liefern gerade die älteren Rebstöcke Weintrauben mit besonders viel Inhaltsstoffen, weil sie nicht so ertragreich sind. So litten gerade die Qualitätsweine unter der Reblauskatastrophe.

Auch heute noch sind viele Weinanbaugebiete von der Reblaus bedroht. Mittlerweile kann man sie aber auch chemisch bekämpfen, was auch getan wird. Dabei erweisen sich bestimmte Rebsorten als besser resistent gegen die Reblaus. Diese werden in vielen Weinanbaugebieten vorzugsweise angebaut, um die Bekämpfung des Schädlings mittels Chemikalien zu verringern.

Die Reblauskatastrophe breitete sich in Europa ganz unterschiedlich aus. Wenn die Reblaus erst einmal eingeschleppt war, vermehrte sie sich explosionsartig und zerstörte Weinberg um Weinberg. Mit Beginn des Befalls war der Weinberg schon verloren, weil man zu dieser Zeit keine wirksamen Mittel zur Bekämpfung hatte.

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