Wein:Weinanbaubereich Chianti

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Chianti-Zonen in der Toskana

Der italienische Weinanbaubereich Chianti, in dem schon seit Jahrhunderten Wein produziert wird, bedeckt etwa ein Drittel der gesamten Toskana.

Das gesamte Chianti-Gebiet erstreckt sich von Pisa (im Nordwesten) bis Montalcino (im Südosten) und enthält offiziell acht DOCG-Bereiche:

  1. Classico: diese Zone umfasst das Ursprungsgebiet des Chianti. Als 1932 das Gebiet des Chianti auf praktisch die gesamte mittlere Toskana ausgeweitet wurde, schuf man für den historischen Kern des Gebietes den Namen Chianti Classico. (Ähnliches gibt es auch beim Valpolicella, Soave und vielen anderen). Im Chianti Classico sind meist die langlebigsten und feinsten Exemplare zu finden, allerdings liegen diese Weine auch preislich in einer anderen Klasse. Das Consorzio del Vino Chianti Classico hat die Flaschenhals-Schutzmarke Gallo Nero (schwarzer Hahn) als Qualitätsmerkmal ins Leben gerufen.
  2. Colli Aretini (um Arezzo)
  3. Colli Fiorentini (florentinische Hügel): meist jung zu trinkende, süffige Zechweine, allerdings entdecken mehr und mehr Winzer auch die langlebigeren Weine.
  4. Colli Senesi (Hügel von Siena): südlichste Chianti-Zone bei Siena, hier verkaufen die Brunello- und Vino Nobile di Montepulciano-Winzer als Chianti deklarierten Wein, der die Bestimmungen der anderen südtoskanischen Hochgewächse nicht erfüllt. Allerdings findet man hier auch preiswerte Varianten.
  5. Colline Pisane (Hügelchen um Pisa)
  6. Montalbano (um Carmignano)
  7. Rùfina: Dieser meist etwas körperreichere Wein ist aus einer kleinen Zone (ca. 600 ha) östlich von Florenz um Pontassive und ist meist etwas langlebiger und nicht so streng wie der Classico
  8. Montespertoli

Zudem gibt es noch zwei Qualitätsklassifikationen:

  • Chianti Riserva: dies ist der einfachste Chianti. Entweder liegt das Weingut außerhalb einer der Unterzonen, aber noch innerhalb des Chianti (bsp. das Gebiet nördlich des Montalbano bei Pistoia), oder der Wein erfüllt die Kriterien der meist strengeren Unterzonen nicht.
  • Chianti Superiore: Die Produktion dieser Weine unterliegt noch strengeren Regeln als die für die anderen Chianti-Weine. Chianti Superiore erhielt 1996 seine Zulassung. Superiore darf nur aus Beeren hergestellt werden, die im Chianti-Gebiet gewachsen sind und darf erst nach neunmonatiger Reifung, davon drei Monaten in der Flasche, an den Verbraucher abgegeben werden. Zudem darf er nicht vor Juni abgefüllt und nicht vor September des Folgejahres verkauft werden.

Nur die im ursprünglichen, klassischen, ehemaligen (bis 1932 so definierten) Chianti-Gebiet („Classico“) zwischen Florenz und Siena aus den dortigen zugelassenen Reben produzierten Chiantis dürfen sich Chianti Classico oder Chianti Classico Riserva nennen.

Der „Consorzio del Chianti classico“ (Rat des klassischen Chianti) mit Sitz in Greve hat unter anderem bei der Rebsorten-Auswahl gewisse Änderungen eingeführt:

  • Die Sangiovese-Trauben müssen als typische, rote Traubensorte der Gegend einen Mindestanteil von 80 % ausmachen.
  • Andere rote Traubensorten (einheimisch: Canaiolo, Colorino; international: Cabernet Sauvignon, Merlot) dürfen demzufolge nur zu maximal 20 % verarbeitet werden.
  • Seit der Weinlese 2006 dürfen die Weißweine Trebbiano und Malvasia Bianca Lunga nicht mehr verwendet werden.
  • Normaler Chianti muss mind. 12 % vol. Alkohol enthalten, Riserva mind. 12,5 %
  • Chianti Classico darf frühestens am 1. Oktober des der Ernte folgendem Jahr in den Handel gebracht werden, Riserva frühestens 24 Monate nach der Lese, davon mindestens drei Monate Lagerzeit in der Flasche.
  • Der Zuckergehalt darf 4 g/l nicht überschreiten.

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