Wein:Badischer Winzerkeller

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Außenansicht des Verwaltungsgebäudes

Der Badische Winzerkeller in Breisach am Rhein und am Kaiserstuhl ist die größte Weinerzeugerkellerei Deutschlands und eine der größten Europas.

Rund 70 Winzergenossenschaften Badens beliefern den Badischen Winzerkeller mit Trauben. Das steht für etwa 4.000 Winzerbetriebe mit einer Anbaufläche von rund 2.500 ha aus allen neun Anbaubereichen. In jedem Jahr werden aus den zu 80 % handverlesenen Trauben über 500 verschiedene Weine ausgebaut, getrennt nach Lagen, Qualitätsstufen und Sorten. Die Jahresproduktion beträgt im Durchschnitt etwa 300.000 hl Wein, über 25 % der gesamten badischen Weinproduktion.

Geschichte[Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 1881 gründete der Pfarrer und Volksschriftsteller Heinrich Hansjakob die erste badische Winzergenossenschaft in Hagnau am Bodensee. Der Erfolg dieser Genossenschaften veranlasste auch andere Orte, Winzergenossenschaften zu gründen; bald hatte jedes Dorf seine eigene Genossenschaft. Diese schufen sich auch ihre gemeinsamen Institutionen zur Vermarktung wie 1932 die „Landeswerbestelle des Badischen Weinbaus“. Über 100 Genossenschaften machten sich in dieser Zeit gegenseitig Konkurrenz. Nach dem 2. Weltkrieg nahm die Entwicklung der badischen Winzergenossenschaften durch den Wiederaufbau, die Verbesserung der Kultivierung, Flächenausdehnungen und Ertragsverbesserungen einen rasanten Verlauf. 1968 bildete sich die „Weinwerbezentrale badischer Winzergenossenschaften GmbH Karlsruhe“. Fast zwangsläufig musste der nächste Schritt vollzogen werden: das Zusammenschließen von mehreren Winzergenossenschaften zu einer zentralen Organisation. So entstand der Wille zur Gründung einer ersten gemeinsamen Kellerei: der "Zentralkellerei Kaiserstühler Winzergenossenschaften e.G." mit Sitz in einer kleinen Holzbaracke in Breisach im Jahre 1952. Es war eine reine Bezirkskellerei, die zwei Jahre später in eine Landeszentrale für Gesamtbaden umgewandelt wurde: Sie nannte sich "Zentralkellerei Badischer Winzergenossenschaften".

Heute[Quelltext bearbeiten]

Ihre erste eigene Kellereianlage aus dem Jahre 1970 wurde durch einen Neubau im Jahre 1971/74/78 auf einer Freifläche im Osten Breisachs ersetzt. Die neue Kellerei kann über 1.000.000 hl Wein und Most aufnehmen und übernimmt auch die Kelterung der Trauben, den Ausbau und die Vermarktung der Weine.

Auch heute noch ist einer der größten Holzfasskeller Europas in Gebrauch und steht für erlesenes Winzerhandwerk. In einem unterirdischem Weinarchiv lagern vinophile Kostbarkeiten seit der Gründerzeit. Mehrere Tausend Besucher fahren jährlich mit einer unterirdischen Besucherbahn durch Traubenannahme- und Kelterstation, Keller, Abfüllanlagen, Lager, Weinarchiv und Holzfasskeller und lassen sich von dem Blick hinter die Kulissen der Weinerzeugung begeistern.

Weblinks[Quelltext bearbeiten]