Christmas Pudding

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Christmas Pudding
Christmas Pudding
Zutatenmenge für: 8–16 Personen
Zeitbedarf: Vorbereiten 45 Minuten, Zubereiten 5–6 Stunden, Reifen 5–6 Tage bis mehrere Wochen
Hinweise: Enthält Alkohol: ja Nicht vegetarisch
Schwierigkeitsgrad: mittel

Mit dem, was auf dem europäischen Kontinent als Pudding bezeichnet wird, hat ein englischer Christmas Pudding gar nichts zu tun. Er hat vielmehr etwas weg von einem Serviettenkloß.

Als Plum pottage wird er zuerst im 15. Jh. bezeichhnet, in dem deftigen mit Brotkrumen angedickten und mit Gewürzen und Wein verfeinerten Eintopf befanden sich zerkleinertes Rind- oder Hammelfleisch, Zwiebeln und Trockenfrüchte (plums) und er stand nicht nur an Feiertagen auf dem Tisch. Hundert Jahre später kamen Rosinen hinzu und wurde das Fleisch weggelassen und durch Fett ersetzt. Die Speise wurde jetzt Plum pudding genannt und wurde zu einem winterlichen Festessen, das an Allerheiligen, Weihnachten und Neujahr serviert wurde. Nach der Herrschaft des Puritaners Cromwell, als der Pudding wegen katholischer Völlerei verboten war, wurde er zum hristmas Pottage und seit der Herrschaft von Königin Victoria (19. Jh.) erhielt er noch einige weitere Zutaten und avancierte zum heutigen Christmas Pudding. Auf Illustrationen jener Zeit ist er mit Puderzucker bestäubt und mit einem Ilexzweig mit roten Beeren verziert. Der Puderzucker dürfte dabei dichterische Freiheit gewesen sein, da er auf dem warmen Kloß sofort schmilzt.

Ursprünglich wurde der Pudding in einem Puddingtuch zubereitet, heute wird dies vielfältig durch eine Puddingform ersetzt. Inwiefern diese Zubereitungsart die Arbeit erleichtert, muss der Koch selbst entscheiden.

Der Christmas Pudding ist ziemlich aufwendig zuzubereiten und benötigt, wenn er richtig gut werden soll, eine lange Reifezeit. Im Ergebnis ist er recht mächtig, aber sicher auch der krönende Abschluss eines guten Weinbachtsmenüs.

Gegenstände im Pudding[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Großbritannien kann die Zubereitung des Puddings zu einem richtigen Ritual auswachsen. Vor dem Kochen des Puddings werden in den Teig einige Gegenstände as Silber oder Porzellan (die Christmas Charms) gegeben: das kann ein Ring sein oder ein Knopf, Fingerhut, Stiefel, Hühnerbein (das sogenannte Wishbone), Glocke, Hufeisen oder Schweinchen. Auch Silbermünzen wurden hineingetan, aber die sind hier nicht mehr im Umlauf. Jedes Familienmitglied rührt danach einmal in der Teigschüssel. Wer beim Essen solch einen Gegenstand in seiner Portion findet, heiratet oder bleibt Junggeselle, verreist, ist ein Gierlappen oder Glückspilz, darf sich etwas wünschen oder wird reich. Dabei muss man schon darauf achten, dass die Gegenstände nicht schmelzen oder Gifte absondern. Online gibt es eine ganze Anzahl von Händlern, die silberne Christmas Charms anbieten (z. B.[hier oder hier)). Inzwischen wird davon abgeraten, die Gegenstände vor dem Kochen in den Teig zu geben. Vielmehr sollte man sie kurz vor dem Servieren in den Pudding geben.

Zutaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mischung 1

Mischung 2

Garnieren

  • 50 ml Cognac Achtung, kann Alkohol oder Spuren von Alkohol enthalten!

Kochgeschirr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zubereitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorbereitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Trockenfrüchte und Cocktailkirschen waschen, trocken tupfen und in kleine Würfel schneiden.
  • Die Rinden des Weißbrots abschneiden und dieses in der Küchenmaschine fein mahlen.
Mischung 1
  • Alle Zutaten in eine große Schüssel geben.
  • Gründlich vermischen.
  • Einige Stunden bis zu vier Tagen im Kühlschrank stehen lassen.
  • Regelmäßig rühren.
Mischung 2
  • Diese Mischung erst zubereiten, nachdem die Mischung 1 gereift ist.
  • Mandeln rösten und fein hacken.
  • Äpfel vierteln, putzen, eventuell schälen und grob raspeln oder fein schneiden.
  • Die Möhre waschen, trocknen, schälen und rasperln,
  • Zuerst die Eier mit dem Guinness verquirlen.
  • In einer anderen Schüssel den Zucker mit der weichen Butter vermischen.
  • Dann die Eimischung zum Zucker-Butter-Gemisch geben.
  • Falls es gerinnt, ist das nicht so schlimm.
  • Die restlichen Zutaten zufügen und gut umrühren.
Kombinieren
  • Die Mischung 2 zur Mischung 1 geben.
  • Solange rühren, bis ein fester Teig entstanden ist.
  • Sollte er zu trocken werden, etwas Cognac zufügen.
  • Die Schüssel abdecken und eine weitere Nacht im Kühlschrank ruhen lassen.

Fertigstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Puddingtuch
  • Traditionell wird der Pudding in einem Tuch gekocht.
  • Ein sauberes, ohne Weichspüler gewaschenes Baumwolltuch mit etwas Mehl bestäuben und den Puddingteig darauf.
  • An den vier Ecken anheben und fest mit Küchengarn verschließen.
  • Dann einen (sehr) großen Topf auswählen, in den der eingepackte Kloß gehängt werden kann.
  • Den Topf mit Wasser füllen und zum Kochen bringen.
  • Das Tuch an einen langstieligen Löffel binden und in das Wasser eintauchen lassen.
  • Am besten ist es, wenn er den Boden nicht berührt. Dann wird er schön rund.
  • Den Pudding bei geringer Hitze drei bis vier Stunden kochen.
  • Ab und zu kontrollieren, ob nicht zu viel Wasser verdampft.
  • Es kann sein, dass der Pudding auf dem Wasser treibt, dennoch muss er vollkommen vom Wasser bedeckt sein können.
  • Anschließend den Pudding aus dem Topf nehmen und in einen Eimer (oder die Badewanne) hängen, bis er ausgetropft ist.
  • Dann sollte er an einem ruhigen, nicht zu warmen Ort aufgehängt werden - am besten bis Weihnachten.
In einer Backform
  • Den Backofen auf 160 °C vorheizen.
  • Den Teig in eine Form geben und mit Backpapier abdecken. In dieses Papier in der Mitte eine zusätzliche Falte einschlagen, um dem Pudding Raum zu verschaffen, wenn er aufgeht.
  • Das Backpapier mit Küchengarn straff mit der Form verbinden, Das Ganze mit Aluminiumfolie abdecken.
  • Diese Form in ein größeres Backgefäß geben.
  • Das Backgefäß mit kochendem Wasser füllen, bis es 4 bis 5 cm unter dem Oberrand der Puddingform steht.
  • Das Backgefäß in den Backofen stellen und den Pudding so 3 bis 4 Stunden garen lassen.
  • Darauf achten, dass genügend Wasser im Backgefäß ist und eventuell nachfüllen.
  • Das Garen im Wasserbad kann auch in einem großen Topf mit Deckel auf dem Herd stattfinden.
  • Anschließend die Form aus dem Backgefäß oder dem Dampftopf nehmen und das Backpapier an der Oberseite entfernen.
  • Den Pudding in der Form abkühlen lassen.
  • Den Pudding in der Form belassen und wieder mit Bavkpapier und einem sauberen Baumwolltuich abdecken.
  • Den Pudding bis zum Gebrauch in einem Schrank aufbewahren.
Am Tag des Verzehrs
  • Den Pudding im Tuch noch einige Stunden in einem großen Topf kochen bzw. die Puddingform im Wasserbad im Backofen noch zwei Stunden erhitzen.
  • Danach wird der Pudding aus dem Tuch gepellt oder die Puddingform auf deine Schale gestürzt.
  • Zum Abschluss noch etwas Cognac über den Pudding geben.

Anrichten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Schale, auf der der Christmas Pudding angerichtet wird, sollte dem Anlass angemessen verziert sein.
  • Wer mag, , schüttet noch etwas Cognac über den Pudding, löscht die Lampen und flambiert das Ganze.
  • Die Verzierung (Ilexzweig mit roten Beeren) sollte erst nach dem Flambieren in den Pudding gesteckt werden.

Beilagen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Varianten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Referenzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Originalrezept mit Abbildungen steht in der coquinaria.nl: in niederländischer Sprache.