Wein:Viez

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Viezporz

Viez ist der moselfränkische Ausdruck für Apfelwein. Der Name Viez stammt aus dem lateinischen Vice Vinum, was „Zweiter Wein“ heißt. Er wird hergestellt aus dem Saft besonders kleiner säurehaltiger Apfelsorten, teilweise unter Beimischung von Birnensaft. Er wird nach der Vergärung während des Jahres bis zur neuen Apfelernte in Fässern gelagert, die früher aus Holz, heute meist aus Kunststoff sind. Ausgeschenkt wird er portionsweise in Steinkrügen, er wird gezapft wie es im Großraum Trier heißt. Vielfach wird er auch in Flaschen verkauft. In der Gastronomie oder auch zuhause wird er aus einer Porz getrunken, ein 0,4 l großer Porzellankrug. Sofern der Viez auch als Erfrischungsgetränk zur Feld- oder Weinbergsarbeit mitgenommen wird, trinkt man ihn gleich aus dem Steinkrug, der zudem das Getränk auch bei warmen Außentemperaturen erstaunlich lange frisch hält. Liebhaber behaupten heute noch, der Viez schmecke besonders gut, wenn er aus diesem speziellen Trinkgefäß getrunken wird. (Was der Autor bestätigen kann.)

Hinweisschild

Klassisches moselanisches Gericht zum Viez sind fritierte Moselfische, die - nur ausgenommen - mit Kopf und Schwanz in Fett schwimmend ausgebacken werden. Als Fischsorten kommen Rotfedern, Rotaugen etc. in einer Länge von 15 bis 20 cm zur Verwendung. Eine Portion sind etwa fünf bis sechs Fische. Man isst dazu Graubrot.

In der Gegend zwischen Trier und dem Saarland verläuft die Viezstraße, eine Deutsche Ferienstraße. Sie erstreckt sich von der Saar-Mündung bei Konz bis nach Berus, einem Ortsteil von Überherrn im Saarland. Mit Hinweisschildern (auch in franz. Sprache: Route du Cidre) als solche gekennzeichnet soll sie die Touristen auf den Viez mit seinen Nebenprodukten sowie auf die Sehenswürdigkeiten entlang der Wegstrecke aufmerksam machen.

In einigen Dörfern, die von der Viezstraße berührt werden, finden regelmäßige Viezfeste statt, bei denen Viez prämiert wird, Viezköniginnen und ihre Prinzessinnen gekürt werden und natürlich reichlich Viez getrunken wird.

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