Wein:Trinktemperatur von Weinen

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Weine aus Deutschland

Um die Trinktemperatur von Wein ranken sich eine Menge Vorurteile. Zwar sollte auf jedem Weinetikett die optimale Trinktemperatur stehen, oftmals wird aber nicht darauf geschaut. Dabei geht die Tendenz dahin, dass Weißwein zu kalt und Rotwein zu warm getrunken wird.

"Optimale" Trinktemperatur

Jeder Wein hat seine eigene optimale Trinktemperatur. Sie ist wie gesagt in der Regel dem Etikett zu entnehmen. Hat man kein Etikett oder die optimale Trinktemperatur ist dem Etikett nicht zu entnehmen, so kann man sich nach folgenden Faustformeln richten:

  • Weißwein um die 10 °C
  • Roséwein um die 10 °C
  • Rotwein um die 18 °C
  • Sekt um die 8 °C

Das sind natürlich nur relative Angaben. Leichte Weißweine können auch etwas kühler getrunken werden, kräftige Weißweine werden besser etwas wärmer getrunken. Ein beliebter Irrtum ist der Rotwein bei Zimmertemperatur. Das hieße 18 °C oder wärmer. Bei dieser Wärme überdeckt der Geschmack des Alkohols und des Glyzerins den des Weines, was äußerst schade ist. Auch bei Rotwein gilt als kleine Faustformel, dass leichte Rotweine kühler getrunken werden können, als schwere. Man spricht von um die 16 °C. Bei Roseweinen kann man analog der Weißweine verfahren.

Weinthermometer

Ein gutes Hilfsmittel, sich an die Temperaturen der Weine zu gewöhnen, ist das Weinthermometer. Man sollte es so häufig benutzen, bis man sicher ist, die Weintemperatur aus der Erfahrung richtig beurteilen zu können.

Temperaturempfehlungen

Der bekannte britische Weinkritiker Hugh Johnson gibt zum Thema Trinktemperatur von Weinen folgende Tipps:

Weinsorte Temperatur
Beste Rotweine
Bordeaux
Burgunder
Tempranillo
16-18 °C
(Raumtemperatur = 18 °C)
Chianti,
Zinfandel,
Côtes du Rhône
14-16 °C
Port,
Bester Weißer Burgunder,
Madeira
14-15 °C
Alltagsrotweine
13-14 °C
Leichtere Rotweine
Beaujolais 11-13 °C
(Ideale Kellertemperatur = 11 °C)
Sherry 10-11 °C
Roséweine
Lambrusco 8-11 °C
Champagner
Trockener Weißwein
Fino Sherry,
Tokaji Aszú
7-10 °C
(Kühlschranktemperatur = 7–8 °C)
Süße Weißweine
Schaumweine
3-7 °C

Aufwärmen und abkühlen

Hat der Wein vor dem Genuss noch nicht die gewünschte Temperatur, so ist er aufzuwärmen oder abzukühlen. Man spricht vom Frappieren (Abkühlen) und Chambrieren (Aufwärmen).

  • Frappieren
Weiß man früh genug, welcher Wein getrunken werden soll, so genügt die Abkühlung im Kühlschrank. Muss es schneller gehen, hilft Eiswasser, am besten gesalzenes.
Salzwasser kann noch mehr gekühlt werden als ungesalzenes, die Kälte gelangt noch schneller an den Wein. Ohne Eis hilft nur noch das Eisfach oder die Tiefkühltruhe. Länger als eine Viertelstunde sollte man den Wein aber dort nicht aufbewahren. Am besten ist jedoch die stetige Lagerung des Weins in entsprechender Kellertemperatur.
  • Chambrieren
Zum Aufwärmen einer Weinflasche nutzt man lauwarmes Wasser. Das Wasser leitet die Wärme gut an die Flasche, und schon in wenigen Minuten bekommt der Wein die gewünschte Temperatur.

Nach dem Frappieren oder Chambrieren eines Weins sollte man die Flasche noch ein paar Minuten ruhen lassen, so dass die Flasche ihre Wärme oder Kälte auch an den Wein abgeben kann. Ähnliches gilt übrigens auch für die soeben geöffnete Flasche. Der Wein soll durch den Kontakt mit dem Luftsauerstoff aromatischer werden.

Siehe auch