Wein:Qualitätswein mit Prädikat

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Ein Qualitätswein mit Prädikat ist zunächst einmal ein Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete (Q.b.A.), der mit einem höherem Öchsle-Grad ausgestattet ist.

Der Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete hat einen Öchsle Grad von mindestens 50° Öchsle bis 72° Öchsle. Höhere Öchslegrade haben ein Prädikat. Diese Prädikate haben bestimmte Voraussetzungen:

  • Prädikat: Kabinett: Ein Kabinett muss mindestens 72° Öchsle aufweisen. Dieses Prädikat wird bis zu 85° Öchsle vergeben.
  • Prädikat: Spätlese Diese Weine müssen mindestens einen Öchslegrad von 85° aufweisen. Die obere Grenze ist bei 95° Öchsle.
  • Prädikat: Auslese: Diese Weine werden in den verschiedenen deutschen Anbaugebieten unterschiedlich bewertet. Ein Prädikat auslese kann nur ein Wein erreichen, der 95° Öchsle überschreitet. Bei Weinen aus Baden muss der Öchsle-Grad noch höher liegen. Mache Gegenden verlangen 102° Öchsle, manche 105° Öchsle.
  • Prädikat: Beerenauslese Diese Weine müssen über rund 125° Öchsle verfügen. Obwohl diese Zahl nicht einfach festzulegen ist, weil sie in verschiedenen Weinanbaugebieten unterschiedlich ist.
  • Prädikat: Die Trockenbeerenauslese hat einen Öchsle-Grad von über 150°. Dieser hohe Öchsle Grad kommt aber nicht durch normale Kelterung zustande, sondern man verwendet Trauben, die von der Grauschimmelfäule (Botrytis cinerea) befallen sind. Man spricht jetzt von Edelfäule. Die Haut der Trauben wird durchlässig und sie trocknen aus. Im Herbst werden diese Beeren nicht verlesen. Sie bleiben, bis sie fast zu Rosinen ausgetrocknet sind am Rebstock. Die Beeren werden dann extra gelesen und zu hochwertigen Weinen verarbeitet. Durch die Konzentration des Fruchtfleisch erreichen sie ein so hohes Mostgewicht und damit den Öchsle-Grad. Erreicht ein Wein diesen Öchsle-Grad trotz Edelfäule nicht, erhält er auch nicht das Prädikat Trockenbeerenauslese.
  • Das Prädikat Eiswein ist das einzige Prädikat, das nicht an den Öchsle-Grad gekoppelt ist. Es wird mit der Herstellungsweise verbunden. Dabei werden die Trauben erst gelesen, wenn sie an den Rebstöcken völlig durchgefroren sind. Daher auch der Name. Dieses Verfahren bietet die Möglichkeit, Weine mit imposant hohen Öchslegraden herzustellen. Durch das Einfrieren Kristallisiert das Wasser, übrig bleibt nur ein wenig Restwasser, das nicht kristallisiert, weil es an den enthaltenen Zucker gebunden ist und die Fruchtsäuren. Mit dieser Herstellungsart sind schon Öchsle-Grade bis 250° gemessen worden. Für den Winzer ist die Herstellung von Eiswein ein besonderes Risiko. Durchschnittlich nur 10 Prozent der Trauben überleben bis zum ersten Frost, der die Trauben durchfrieren lässt. Je später dieser Frosteinbruch kommt, desto geringer fällt in der Regel auch die Lese aus. Einziger Punkt, der zum Öchsle-Grad erfüllt werden muss: Der Eiswein muss über 125° Öchsle besitzen, um das Prädikat Eiswein zu tragen. Das wird Wein, der auf die beschriebene Art und Weise gewonnen wurde, auch erfüllen.