Wein:Aleatico

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Aleatico ist eine Rebsorte, vorwiegend zum Ausbau von roten Dessertweinen auf der Insel Elba.

Aleatico dell'Elba

Herkunft

Die Herkunft der Aleatico-Rebe (Griechenland oder Elba) und des Namens (italienischen oder griechischen Ursprungs) ist umstritten.

Verbreitung

Anbaugebiete sind in den italienischen Regionen Piemont, Toskana, Latium, Apulien, Kampanien und Basilikata sowie auf den Inseln Elba und Korsika. Zudem in Australien, Chile, Kalifonien, Kasachstan und Usbekistan.

Die Weine der Aleatico-Rebe bestimmen auch die DOC-Weine Aleatico di Gradoli, Aleatico di Puglia, Gioia del Colle, Lago di Corbara, Orvietano Rosso und Salice Salentino sowie u.a. des DOCG-Weins Aleatico dell'Elba.

Verwendung

Die Beeren der Rebe werden vorzugsweise zu einem Wein gleichen Namens ausgebaut. Dazu ist ein besonders aufwändiges Verfahren nötig, das z. B. auf Elba angewandt wird:

Verarbeitung

Lese

Die Trauben sind Ende August/Anfang September lesereif. Da die Beeren einem langen Trockenvorgang entgegen sehen, wird die Lese mit viel Feingefühl vorgenommen. Die Trauben werden gut aussortiert, Schimmel und Fäulnis entfernt und nur reife und gesunde Trauben verwendet. Dann werden sie in einer einzigen Schicht vorsichtig in luftdurchlässige Kisten gebettet, damit sie nicht zerdrückt werden.

Trocknung

Noch vor nicht allzu vielen Jahren fand der folgende Trocknungsvorgang unter direkter Sonnenbestrahlung statt. Nur nachts wurden die Trauben zum Schutz vor Taunässe abgedeckt. Das Trocknen unter direkter Sonneneinstrahlung, bei sonnigen und trockenen Bedingungen nur 7 bis 8 Tage, kann sich schädigend auf die Trauben auswirken, indem der Zuckergehalt der Trauben karamellisiert, wodurch ein Wein entsteht mit brauner Farbe und verbranntem, unangenehmen Geschmack. Außerdem kann die schnelle Trocknung zu einem Misserfolg führen. Bei einer zu kurzen Trocknungsdauer entsteht ein trockener Aleatico mit hohem Alkoholgehalt, während eine zu lange Trocknungsdauer einen Most mit hohem Zuckergehalt bewirkt, was die anschließende Gärung beeinflussen kann, so dass der Alkoholgehalt im Frühjahr dann nur bei 3 bis 4 Grad liegt.

Seit einiger Zeit wird zwar im Freien getrocknet, jedoch in Gewächshäusern ähnlichen Hallen vor der direkten Sonne geschützt, die an den Seiten offen sind und somit eine gute Luftzirkulation erlauben.

Täglich werden Trauben aussortiert, die Schimmel oder Fäulnis aufweisen oder von Insekten befallen sind. Das geschieht traditionell von Hand, was effektiv und unumgänglich ist zur Produktion des hochklassigen Weins.

Nach etwa 1 Woche werden die Trauben umgedreht auf der anderen Seite getrocknet. Es gehört große Erfahrung zu der Entscheidung und ist von Kellerei zu Kellerei unterschiedlich, zu welchem Zeitpunkt die Trauben weiterverarbeitet werden. Auch die während der Trocknung bestehenden Witterungsverhältnisse beeinflussen die Trocknungszeit. Eine Trocknung im Schatten kann 3 bis 4 Wochen dauern. Bei diesem Verfahren lässt sich der Zeitpunkt der Weiterverarbeitung besser bestimmen und der daraus gewonnene Wein erlangt höchste Qualität. Durch die Trocknung verlieren die Trauben bis zu 60 % ihres Gewichtes.

Vinifizierung

Die Weinherstellung beginnt mit dem Abbeeren, um die Tannin-haltigen Stiele zu entfernen. Dabei dürfen die Beerenschalen nicht beschädigt werden. Anschließend wird in der Traubenkelter der Most aus den Beeren gepresst. Manchmal, wenn der Gärungsbeginn nicht zügig vonstatten geht, wird mit frischen Trauben, die an den Rebstöcken gelassen und erst sehr spät gelesen wurden, und mit besonderer Hefe ein Fermentationsstart vorgenommen. Nach nur wenigen Tagen beginnt die Gärung, die nur 5 bis 6 Tage andauert. Die Fermentierung wird über den Winter abgeschlossen. Während einige Winzer ihren Wein schon im Frühjahr verkaufen, lagern andere ihn noch einige Monate bis zu mehreren Jahren in Barriques, während er reifen kann.

Jetzt erhält der Wein sein besonderes Profil. Er hat nun einen Anteil an Glucose-und Fructose-Zucker von etwa 180 g/l bei einem Alkoholgehalt von etwa 13,5–14 %. Der hohe Zuckergehalt macht ihn besonders lange lagerfähig.

Trinktemperatur

Der Wein sollte bei einer Temperatur von 16–18 °C genossen werden.

Aleatico dell'Elba

Der Aleatico dell'Elba ist, wie schon erwähnt, ein sortenreiner DOCG-Wein höchster Klasse. Die Rebe findet auf Elba optimales Ambiente. Die Trauben werden in den ersten Septembertagen gelesen. Die Trauben sind gepflegt und robust genug, während der kommenden mind. 2–3 Monate an der Luft zu trocknen und zu schrumpfen. So entsteht ein rubinroter Wein mit sehr intensiver Farbe mit ausgeprägtem, charaktervollen, stark aromatischem Duft, der an Sauerkirschen erinnert. Er hat einen süßen Geschmack in guter Ausgewogenheit zur Säure. Es ist der perfekte Wein für eine Mahlzeit im Freien oder nur zur Meditationsstunde.

Siehe auch