Kategorie:Currywurst

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Ein Currywurst-Angebot

In vielen Teilen Nordrhein-Westfalens sagt man zu einer Currywurst mit Pommes eigentlich immer nur "Manta-Platte" oder "Manta-Teller". Man vergisst dabei schnell, dass die Currywurst in Deutschland eine lange Tradition hat und es auch verschiedene Möglichkeiten der Zubereitung gibt. Ursprünglich kommt sie wohl aus Berlin und hat sich von dort in Städte wie Hamburg oder in das Ruhrgebiet ausgebreitet. Auch unser Kanzler a.D., Gerhard Schröder, zählt die Currywurst zu seinen Leibgerichten.

In dieser Kategorie sollen die verschiedenen Varianten der Currywurst vorgestellt werden.

Varianten

Currywurst im Ruhrgebiet

Im Ruhrgebiet und seiner Umgebung wird Currywurst aus Bratwurst hergestellt, ist also weder gepökelt noch geräuchert, aber kräftiger gewürzt. Zum Zerschneiden dient häufig ein Currywurst-Schneider mit mehreren Klingen, der sie mit einer Handbewegung zerkleinert, oder eine an einen Fleischwolf erinnernde Maschine, die mit rotierenden Messern arbeitet. Dieser elektrische Currywurst-Schneider wurde 1963 in Radevormwald von Friedhelm Selbach entwickelt, der mit dieser Erfindung den Grundstock für die Friedhelm Selbach GmbH legte.
Die Zugabe von zerstoßenen Chilischoten zur Sauce ist unüblich, für die gewünschte Schärfe sorgt gegebenenfalls Cayennepfeffer. Auf Wunsch wird Schaschliksauce, ein dunkler Bratensaft, der beim Schmoren der meist ebenfalls angebotenen Fleischspieße entsteht, hinzu gegeben. Weitere Varianten der Currywurst sind, speziell im Ruhrgebiet und dem Münsterland, die Jägerwurst und Zigeunerwurst. Hierbei wird die in Scheiben geschnittene Wurst nicht mit der typischen Currysauce, sondern mit Jäger- oder Zigeunersauce serviert.

Currywurst in Berlin

Bei der Berliner Currywurst gibt es zwei grundlegende Varianten: mit und ohne Darm. Die zu Anfang ausschließlich verwendeten Würste mit Darm sind gepökelte und leicht geräucherte Brühwürste aus fein gemahlenem Schweine- und teilweise auch Rindfleisch. Sie ähneln einfachen Bockwürsten. Die Würste ohne Darm sind walzenförmig und von weißlicher Farbe, vergleichbar den bayerischen Wollwürsten. Sie sind nicht gepökelt oder geräuchert. Die gelegentlich auch verwendete Dampfwurst gilt als minderwertig. Bratwürste werden nicht verwendet.
Beide Varianten werden zuerst im Ganzen gebraten, wobei sie meist in einer Fettwanne etwa zur Hälfte mit heißem Fett bedeckt sind. Dann wird die Wurst von Hand in mundgerechte Stücke geschnitten – einige der traditionsreichen Imbissstände wie Krasselt in Berlin-Steglitz servieren Currywurst aber nur mit einem Schnitt, wobei beide Wursthälften jeweils mit einem Holzpieker versehen werden. Abschließend wird die Wurst mit der Sauce übergossen und reichlich mit Currypulver bestreut (oder umgekehrt). Auf Wunsch werden noch Cayennepfeffer (Bestellung: „scharf“ oder „extra scharf“) oder zerstoßene Chilischoten hinzugefügt. Auch die Zugabe von Worcestershiresauce oder „scharfen Zwiebeln“ (gehackten rohen Zwiebeln mit Chili) ist ein üblicher Wunsch. Bei anspruchsvolleren Imbissständen wird ein spezielles Ketchup auf Basis von Tomatenmark und Gewürzen selbst hergestellt und oft warm über die Wurststücke gegeben.
In Ost-Berlin wurde die Currywurst in den 1960er-Jahren bekannt – unter anderem durch "Konnopke’s Imbiß". Angeboten wurde zu DDR-Zeiten nur Currywurst ohne Darm, anfangs wohl aus Mangel an Därmen – auch Bratwürste wurden schon vorher ohne sie hergestellt. Als Ersatz dienten teilweise Wasserschläuche, um dem Brät beim Brühen die Form zu geben. Serviert wurde die Wurst ungeschnitten am Stück mit Currypulver und kaltem dünnflüssigen Ketchup (oder kalter dickflüssiger Tomatensauce). Für den Verzehr mit den Fingern wurde ein Wurstende ohne Sauce belassen. Die diversen Ergänzungen, die in West-Berlin hinzukamen, wurden in Ost-Berlin nicht angeboten.
Die typische Beilage ist ein kleines weiches Brötchen, mit dem sich die Sauce besonders gut tunken lässt; in Ost-Berlin war es ein normales Brötchen (Schrippe) oder eine Scheibe Toastbrot.

Siehe auch

Weblinks

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