Bier:Biergeschmack

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Die Einbecker Familie

Wenn man sich über den Geschmack eines Bieres unterhält, ist es wichtig, auch die Vokabeln zu kennen, die in diesem Zusammenhang verwendet werden. Es ist ja nicht einfach, ein sinnliches Geschmackserlebnis sprachlich zu beschreiben.

Für die Beschreibung des Biergeschmacks gibt es unter Fachleuten eine ganze Reihe von Worten, die den Geschmack eines speziellen Bieres sehr gut und treffend benennen.

Ziel dieses Artikels ist, dass man zu jedem Wort auch ein Bier findet, das die damit beschriebene Geschmacksvariante charakterisiert.

Herbes Bier

Ein Bier ist herb, wenn es nur ein ganz wenig oder gar keine Süße aufweist. Herb heißt ja bitter, was beim Bier nicht unangenehm betrachtet wird. Will man den herben Geschmack erfahren, sollte man ein Pilsener, vielleicht am besten von der Brauerei Pilsener Urquell probieren. Das ist das namengebende, herbe Pils(ener). Stärker ist der herbe Geschmack beim Flensburger Pilsener oder noch ein kleines bisschen stärker beim Jever Pilsener zu schmecken. Weniger herb ist bsp. ein Lagerbier, etwa aus der Binding Brauerei.

Hopfiges Bier

Ein Bier ist hopfig, wenn der Geschmack des Hopfens sehr dominant im Bier ist. Das hört sich zunächst erst einmal recht einfach an, ist es aber nicht. Man muss erst einmal ein Bier probieren, das sehr stark nach Hopfen schmeckt. Das Problem ist, dass diese Biere auch meist sehr herb sind, und man hopfig und herb auseinanderhalten muss. Ein Vorschlag ist das Pilsener Urquell, das großzügig gehopft, aber nicht ganz so herb ist. Mit diesem Bier kann man den Hopfen sehr deutlich schmecken. Zumindest weiß man, wie Hopfen schmeckt. Um jetzt Unterschiede erkennen zu können, sollte man dem Pilsener Urquell eine andere Sorte Pilsener entgegenhalten. Dabei sollte man aber besser auf ein regionales Bier zurückgreifen, da die Massenbiere der Großbrauereien sich doch sehr ähnlich sind. Wenn man den Hopfengeschmack erst mal erschmeckt hat, dann sollte man zu dem Pilsener auch ein Lagerbier oder ein Export probieren. Einfach nur um den Geschmack zu schärfen. Wie hopfig ein Bier ist, hängt nämlich nicht von der Sorte ab.

Malziges Bier

Ein Bier ist malzig, wenn der Geschmack des Malzes sehr deutlich zu schmecken ist. Den Malzgeschmack kann man am besten erschmecken, wenn man ein Malzbier trinkt. Bei diesem Bier steht der Malzgeschmack sehr im Vordergrund. Nähert man sich dann den alkoholhaltigen Bieren, kann man den Malzgeschmack am besten erkennen, wenn man von der selben Sorte ein helles und ein dunkles Bier vergleicht, denn in der Regel sind die dunklen Biere sehr viel malziger als die hellen. Als Beispiel kann man ein Münchener Hell mit einem Münchener Dunkel vergleichen. Aber auch beim Weizenbier kann man diesen Unterschied schön erschmecken, wenn man ein dunkles Weizenbier mit einem hellen Weizenbier der gleichen Brauerei vergleicht.

Mildes Bier

Ein Bier ist mild, wenn es nur ganz wenige Bitterstoffe enthält. Viele Brauereien bieten hier Biere an, die mit "Gold" bezeichnet werden. Ein schöner Vergleich ist dann, wenn man von der gleichen Brauerei ein Bier Pilsener probiert, was in der Herstellung sehr ähnlich ist mit einem Bier mit der Bezeichnung "Gold" aus der gleichen Brauerei. Hier fällt sofort der Vergleich von Becks und Becks Gold an. Da kann man sehr schnell erschmecken, was gemeint ist.

Süffiges Bier

Ein Bier ist süffig, wenn es, ohne sich zu sperren, durch den Mund gleitet. Es sollte dazu nicht stark bitter sein, sondern eine natürliche Süße besitzen. Alkohol- und Stammwürzgehalt sollten nicht zu hoch liegen. Ein süffiges Bier lädt dazu ein, mehr zu trinken. Ein schöner Test zu erfahren, ob ein Bier süffig ist, ist, wenn man mit großem Durst ein Bier trinkt. Je einfacher es ist, das Bier zu trinken, desto süffiger ist es auch. Für viele Biertrinker ein gutes Beispiel ist, nach dem Sport ein Franziskaner Kristallweizen zu trinken. Das geht besser runter als Wasser.

Süßes Bier

Ein Bier ist süß, wenn das Malz nach der Gärung deutliche Spuren von Zucker im Bier hinterlässt. Das kann man am besten erschmecken, wenn man sehr starke Bockbiere trinkt. Durch den hohen Gehalt an Stammwürze bleibt auch viel Zucker zurück. Wenn man ein wirklich süßes Bier erschmecken will, dann sollte man ein dunkles Bockbier einem dunklen untergärigen dunklen Bier entgegenstellen. Das funktioniert auch mit hellen Bieren. Dabei sind nicht alle helle Bockbiere süss. Der Vergleich ist bei dunklen Bieren einfacher. Auch hier kann der Vergleich von Bieren einer einzelnen Brauerei helfen, die ein dunkles untergäriges Bier anbietet aber auch ein dunkles Bock.

Abgestandenes Bier

Ein Bier ist abgestanden, wenn es zu viel Kohlensäure verloren hat. Das kann viele Ursachen haben. Abgestanden wird Bier, wenn man es zu lange stehen lässt (daher der Ausdruck). Es kann aber auch an der Sauberkeit des Bierglases liegen. Ist es nicht frisch mit klarem Wasser ausgespült, dann geht die Kohlensäure sehr schnell verloren. Insbesondere, wenn es mit einem Spülmittel abgewaschen und nicht mit klarem Wasser nachgespült wurde oder in der Geschirrspülmaschine gespült wurde. Das Bier wird fade, ist nicht mehr frisch und sollte in einer Gastwirtschaft sogar zurückgegeben werden.

Siehe auch